Es ist Samstag. Die neuen Werbeprospekte liegen im Briefkasten.
Wie schön, überall steht BIO. Na also, die Qualität bessert sich zu Gunsten der Natürlichkeit.
Ich lese: „BIO-Ingwer- aus China“… ?!? Warum immer gleich so misstrauisch- wo BIO drauf steht, muss doch auch BIO drin sein!?!
Der „normale“ Verbraucher möchte aus der Nahrungszufuhr keine Wissenschaft machen. Wir haben doch sicher strenge Gesetze, die unsere Lebensmittel vor gesundheitsschädlichen Stoffen schützen sollen?
Ich forsche weiter im Netz und finde:
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz- Deutsche Einfuhrvorschriften für Lebensmittel
Useful Links: International Affairs- Import-Conditions
Europäische Kommission Landwirtschaft und ländliche Entwicklung
Daily Green
Wer sich jetzt endlich mit der Hildegard-Heilkunde befasst, stößt früher oder später auf den Begriff „Lebensregeln“.
Hildegard von Bingen erkannte die Folgen von falscher Ernährungs- und Lebensweise und gab der Nachwelt mit „sechs goldenen Lebensregeln“ einen zeitlosen Leitfaden zur Eigenarbeit für eine optimale Gesunderhaltung:
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„Der Mensch ist ein Teil der Schöpfung und die Lebenskraft und die Heilung befinden sich in dieser Schöpfung. Das heilende Prinzip liegt in jedem Menschen selbst verborgen und kann durch diese Heilkräfte geweckt werden“. Ein Aufruf zur Verantwortung und Achtsamkeit – für sich und für die Natur, in der wir eingebunden sind.
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Lebensmittel als Heilmittel – was wir uns an Nahrung zuführen, hat einen „Nährwert“. Wir können bei jedem Essen und Trinken die Heilkräfte in den Lebensmitteln nutzen, bereits als vorbeugende Maßnahme.
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Leben im Wechsel von Arbeit und Ruhe oder Meditation (Benediktinerregel: Ora et Labora).
- Leben im Rhythmus der Natur- Tag und Nacht, Wachheit und Schlaf, Bewegung und Ruhe, natürliche Anspannung und Entspannung.
- Reinigung des Körpers von „schlechten Säften“ – Ausleitungsverfahren wie zum Beispiel Aderlass, Schröpfen, Sauna oder Bäder.
- Reinigung der Seele von ihren Schwächen.
Die Ernährung sowie die Lebensweise spielten also bereits bei Hildegard eine Hauptrolle in Bezug auf die Beeinflussung der Gesundheit. Heute zählen wir noch Krebs begünstigende Faktoren aus Genetik und Umwelt dazu, wobei diese in den Statistiken den geringeren Wert auszumachen scheinen.
Beschäftigen wir uns also mit den Anteilen, die wir selbst beeinflussen können:
Ernährung und Lebensweise
Es ist erstaunlich zu beobachten, dass manche Menschen für ihre Haustiere hochwertigere Produkte zu kaufen bereit sind, während sie sich selbst mit preisgünstigen und schnell zuzubereitenden Produkten den entsprechenden Eigenwert zuordnen: „schmeckt doch nicht schlecht“ …
Reicht das? Ein guter Geschmackssinn war für den Menschen früher überlebensnotwendig. Giftige oder verdorbene Speisen konnte man so am bitteren, faulen oder sauren Geschmack erkennen und meiden.
Bereits im Mutterleib beginnt der Geschmackssinn: es beginnt mit unserem Erkennen und Erinnerungswert von Nahrungsmitteln der werdenden Mutter, die sich hoffentlich gesund ernährt.
Dies nimmt von Generation zu Generation ab. Gründe:
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Zeitmangel (Fertigprodukte)
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Geschmacksverstärker (Produktaufwertung)
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Haushaltsbudget (hochwertige Lebensmittel = unerschwinglich)
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Rudelverhalten (Anerkennung, Zugehörigkeitsgefühl)
Über all dem steht die Werbung. Sie scheint auch unsere Lebensweise zu bestimmen:
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„Ich bin doch nicht Blöd“ und „Geiz ist geil“
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„Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso“
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„Bild! Dir Deine Meinung“
Ja, bilden wir uns unsere Meinung… und probieren selbst einmal aus, ob gute Nahrungsmittel immer teurer sind, längere Zubereitungszeit benötigen, nicht doch aufgrund ihres natürlichen Eigengeschmacks besser schmecken und uns vielleicht sogar zum anerkannten Trendsetter machen.
Ach, und bitte bald, denn: Geschmacksverstärker können zur Gewohnheit werden und unseren natürlichen Geschmackssinn dezimieren.
PS: Hildegard von Bingen empfahl Ingwer als Ausleitungsmittel oder nur kurzzeitig bei starker Schwäche, zum Beispiel nach Krankheiten…
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