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Archive for Januar 2011

Sobald Neujahr vorbei ist, warten viele von uns sehnsüchtig auf den Frühling. Dazu kommt, neben einem mutigen Blick auf die Waage, vielleicht die Untersuchung des Blutducks und der Cholesterinwerte, um dann erschreckt festzustellen, das Fasten angesagt ist. Zufällig preisen gerade in diesen Tagen viele Zeitschriften effektive und nachhaltige Fastenkuren an, nach dessen Befolgung man ein neuer Mensch sein wird- natürlich fast ohne Anstrengung.

Wir kennen einige der kulturellen und religiösen Grundaspekte zu diesem Thema und nehmen sie auch gerne zum Anlass, denn das ist Tradition.

Das Befolgen der ausgesuchten Diäten stehen wir tapfer durch; denken wir doch an den zu erwartenden Erfolg – der sichtbaren Werte. All dies kann schon ein positiver Schritt zu mehr Gesundheit sein, aber ich möchte noch eine weitere Möglichkeit hinzufügen, die, richtig angewandt, effektiv und nachhaltig wirkt. Allerdings nicht ganz ohne Anstrengung:

Hildegard von Bingen beschrieb das Fasten nicht nur als Entgiftungsmaßnahme für den Körper, sondern auch als Reinigungsmittel für die Seele. Denn für sie waren Körper und Seele nicht zu trennen. Reagiert doch das eine auf das andere und bedarf im gesetzten Fall einer grundsätzlichen Umstimmung.

Wer sich schon eingehender mit der Hildegard-Heilkunde beschäftigt hat, weiß bereits, dass vor einer „Heilkur“ die Vorbereitung steht. Nach der Erkenntnis, dass jetzt etwas geschehen muss (Änderungsbereitschaft), folgt die „Ausleitung“ als Vorbereitung für die Arbeit des Organismus‘. Dann wird gefastet.  Hildegard machte allerdings auch Unterschiede, wo das Fasten dem Körper und tatsächlich auch der Seele mehr schadet als nützt.

In der gegenwärtigen Praxis haben sich unterschiedliche Maßnahmen, von der einfachen Diät mit Dinkelkost bis zum geleiteten Fasten nach Hildegard etabliert, die mehr zu bewirken scheinen, als nur die Regulierung der äußeren Werte. Und es macht Spaß. Denn:

Bisherige Forschungen bestätigen, dass der Dinkel, ein Spelzgetreide (Triticum Spelta), neben einem hohen Mineral- und Vitamingehalt auch hochwertige Eiweiße und wertvolle ungesättigte Fettsäuren, sowie die Aminosäuren Tryptophan und Phenilalanin enthält. Diese Eiweißbausteine sind zuständig für die Produktion von Serotonin und Dopamin (stimmungsaufhellend). Außerdem enthält Dinkel einen hohen Anteil von Selen, ein Spurenelement, das als bedeutender Zellschutzfaktor gilt (Hohenheimer Dinkelkolloquium März 1991, Universität Hohenheim ).

Hildegard schrieb:

„Der Dinkel ist das beste Getreide, und er ist warm und fett und kräftig. Er ist milder als andere Getreidearten und leichter verdaulich als alle anderen Körner. Er bereitet dem, der es isst, rechtes Fleisch und rechtes Blut. Und er macht frohen Sinn und Freude im Gemüt des Menschen. Und wie immer man den Dinkel auch isst, als Brot oder in anderen Speisen, er ist gut und mild.“

Für den Anfang kann man sich sicher mit nachfolgendem Dinkelgericht anfreunden:

Dinkel-Habermus (Rezept für 2-3 Personen)
1Tasse Dinkel-Habermus (auch mit Dinkelflocken und vorgekochten Dinkelkörnern gemischt)
2 Tassen Wasser, 1 Apfel (klein geschnittenen),
2 Tl Honig, 3 Msp. Galgant und Bertram, 1 TL Zimt
1 TL süße Mandelblätter

Dinkel-Habermus (oder Mischung) in Wasser ein rühren, unter ständigem Rühren aufkochen. Honig dazugeben, Deckel darauf und ziehen lassen (ausquellen). Kochzeit ca. 5-10 Minuten). Äpfel in den letzten 4 Minuten dazutun. Gewürze nach Geschmack dazu geben, Mandeln auf das fertig gekochte Mus streuen.

Wie gesagt, es gibt verschiedene Arten zu Fasten.

Dazu gehört sicher auch der seelische Anteil.

Mit der schönen Tugend „Discretio“ lehrte Hildegard das Erkennen und Einhalten des persönlichen Maßes.

Viel Spaß!

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