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Archive for September 2011

Der Apfel wurde von Hildegard als wertvolles Nahrungsmittel beschrieben – auch wenn man ihn roh isst.

ApfelDamit haben wir gleich zwei offene Geheimnisse aus der gesunden Ernährung nach Hildegard von Bingen enthüllt:

Die meisten Nahrungsmittel müssen gekocht werden, um den größtmöglichen Nutzen des Nährwerts im Verhältnis zur bestmöglichen Verdauungsarbeit zu erhalten und die Natur liefert uns, gestern wie heute (und hoffentlich auch morgen) die wertvollen Nahrungsmittel.

Apfelbaum

Geboren und aufgewachsen in Frankfurt am Main, einer typischen Apfelregion mit Streuobstwiesen im Grüngürtel, weiß ich die vielen leckeren Apfelsorten zu schätzen.
Die Saison bietet der kreativen Küche viele Möglichkeiten und zu einer gesunden Ernährung auch den Genuss.

„… Aber die Frucht jenes Baumes ist zart und leicht verdaulich…seine Kraft (Reife) erhält der Apfel vom Beginn der Nacht bis fast zum Tagesanbruch durch den Tau… roh ist er für Gesunde gut zu essen; gekocht oder gebraten tut er den Kranken und den Gesunden gut*.Apfel Hildegard beschrieb den Apfel als leicht verdaulich, der jedoch keine „Fäulnis“ mitnähme- im Gegensatz zur Birne, die roh schädliche Säfte enthalte, gekocht jedoch, wenn auch schwerer verdaulich als der Apfel, bei der Verdauung „Fäulnisstoffe“ ausleite. Interessant ist der besondere Stellenwert von Reifungsprozessen in der Wachstumsphase der Früchte, den Hildegard sehr detailliert beschrieb. Diese Prozesse unterliegen immer einem bestimmten Ablauf der Natur. Unterschiedlichen Einfluss können sogar die jeweiligen Tages- oder Nachtzeiten haben.

Im Zeitalter des Import und Export ist es heute nicht unüblich, unreife Früchte zu ernten, ohne den natürlichen Reifungsprozess zu schätzen, der ein Nahrungsmittel wertvoll macht. Das sollen dann „Nahrungsergänzungsmittel“ ausgleichen…

ApfelblütenÜber die Apfelknospen schrieb Hildegard: „„Der Apfelbaum ist warm und feucht…ein Mensch, alt oder jung, der an einer Augentrübung leidet, nehme im Frühling die Blätter des Apfelbaums (mit Blüten), weil die ersten Apfelsprossen zarter und gesünder sind …“*.

In der Hildegard-Heilkunde wird der Saft von Apfelblättern und -blüten mit einfachen Rebtropfen gemischt und “äußerlich als Kompressen – nicht in das Auge gelangend!“ –  angewendet.

Nutzen wir die Apfelsaison vor dem nächsten Winter und genießen dieses Vitamin und  Pektin reiche Obst.

*Physika/Herder/Spektrum 233/3-1

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