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Archive for März 2010

„Hildegard von Bingen? Das war doch im Mittelalter. Da haben wir heute ganz andere, moderne Heilmittel zur Verfügung“. So lautet in der Regel der erste Einwand, den ich zu hören bekomme.

Na fein, dann sind wir doch alle gesund und glücklich… spätestens nachdem wir ein „modernes“ Heilmittel genossen haben. Tatsache ist jedoch, dass in unserer westlichen Welt die Menschen immer weniger gesund bleiben. Wir sehen auch sofort ein, dass es mit unserer Ernährung und unserem Lebensstil zusammenhängt. Und hier spannt sich schon eine Brücke zu der Ganzheitsheilkunde der Hildegard von Bingen. Sie hat den Heilungsprozess gleich auf vier Säulen gestellt und dabei die Notwendigkeit der unbedingten Anerkennung von Zusammenhängen zwischen Körper und Seele dargelegt. Eine psychosomatische Medizin aus dem Mittelalter?

Der hohe Anspruch der Hildegard- Heilkunde lautet: Heilung erlangen. Wieder richtig gesund werden und bleiben. Den Körper und die Seele in den Optimalzustand zu versetzen, der den Menschen befähigt, nach seinen persönlichen Anlagen sein Leben führen- glücklich für sich und andere. Zu schön um wahr zu sein? Uns sind natürlich menschliche Grenzen gesetzt. Doch oft scheint der leidende Mensch sich zu schnell damit abzufinden, dass sein Zustand nicht zu ändern,  jedoch mit entsprechenden Mitteln erträglicher zu gestalten sei. Im Widerspruch dazu begibt er sich dann auf die Suche nach Heilung und findet manchmal Alternativen, die einem wirklich mittelalterlich vorkommen.

Die modernen Erkenntnisse der Medizin schließen eine Zusammenarbeit mit den von Hildegard überlieferten Heilmitteln nicht aus. Wer wäre denn gegen eine Entgiftung des Körpers nach einer länger andauernden Medikation oder gar gegen einen Aufbau des Immunsystems nach der Entfernung eines Tumors? Die Notwendigkeit, eine Harmonie im seelischen Bereich zu erlangen um den Heilungsprozess des Körpers zu verbessern, wird auch niemand anzweifeln. Jetzt haben wir schon drei Säulen der Hildegard-Heilkunde. Die wichtigste Säule sieht sie im seelischen Bereich, untrennbar verbunden mit dem Glauben an Gott. Hat das schon mal der Gesundheit geschadet?

„ Najaaa, wenn man daran glaubt…“ ist der zweit häufigste Einwand, den ich zu hören bekomme. Damit ist mehr der Glaube an die Heilkraft von natürlichen Nahrungsmittel gemeint. Ernähren wir denn nicht mehr unsere Zellen indem wir essen und trinken?
„ Eure Nahrungsmittel sollen Eure Heilmittel sein“ schrieb Hildegard von Bingen im Mittelalter. Wenn wir heute einem Baby Fencheltee geben, ist dies ein natürliches Getränk – und kann durch seine karminative Wirkung ein Heilmittel sein… ob das Baby daran glaubt oder nicht.

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