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Archive for Dezember 2010

Neulich habe ich einen Artikel gelesen, der mich zunächst zum lachen brachte und kurze Zeit später sehr nachdenklich machte.

Beschrieben wurde der Weg, beginnend von einem erkannten Symptom (rote, juckende Quaddeln auf dem Unterarm) und der nachfolgenden Recherche im Internet, bis hin zur totalen Irritation bezüglich der passenden Diagnose von Urticaria bis Hautkrebs.

Während man über so etwas lacht, ist man meist auch etwas verlegen, findet sich selbst wieder…

Da ich bekanntermaßen absoluter Fan der Hildegard von Bingen-Heilkunde bin (nach fast 20 Jahren Recherche- ohne Internet ;O) …), lag der Versuch eines Vergleichs nahe.

Ergebnis war:

Das Symptom zeigt an, das etwas nicht stimmt. Die Wahrnehmung (Schmerzen, Jucken oder „nicht schön aussehen“) ist das Erkennen. Jetzt sollte der Weg der Änderung und Heilung folgen.

Wenn Hildegard noch praktizieren würde, hätte sie mit Untersuchungen der sichtbaren Merkmale über Ausscheidungen und einem intensiven, zeitlich nicht limitiertem Gespräch, alle Register gezogen, um den ganzen Menschen kennen zu lernen.

Der/ die Patient/in hätte im Erkennen der Echtheit des Interesses voll Vertrauen alle Sorgen und Ängste geschildert und die Bereitschaft zur Heil-Arbeit signalisiert.

Na gut, Hildegard hätte als erstes die wahre Lösung herausgefunden, nämlich: dass es sich hier um Insektenstiche handelte…

Aber offen bleibt doch die Frage, warum wir bei uns bei Beschwerden oft auf uns allein gestellt sehen.

Bei der Fülle von Angeboten der Fachärzte, die viele Jahre studiert haben um die Menschen von ihren Krankheiten zu befreien, sind es doch berechtigte Ansprüche (legitimiert durch unsere Krankenversicherungsbeiträge), dass man uns doch SCHNELL helfen und heilen möge ?!

Hildegard von Bingen stellte aber durchaus auch Bedingungen an den Patienten: das Erkennen und die Rückkehr zum Schöpfungsanspruch war das Signal zum Beginn der Therapie.

Das klingt doch sehr individuell, effektiv und Kosten sparend im Sinne der Gesundheitsreformen.

Also liegt die Verantwortung bei uns selbst- dem Patienten ( latein: patiens ‚aushaltend‘, ‚fähig zu ertragen‘; passio: das ‚Leiden‘).

Und wie geht es dann weiter? Übernehmen erklärte „Heilkundige“, die sich in die Verantwortung gestellt haben, stets schnell und umfassend ihre Hauptaufgabe?

Siehe auch Weblinks:

So vielfältig die Unzulänglichkeiten aller Beteiligten sind, so vielfältig bleiben die Möglichkeiten.

Wie zum Beispiel:

Cyberchondrie (eine Wortprägung des US-Psychiaters Brien A. Fallon, gleich bedeutend mit „Hypochondrie im virtuellen Raum“ –  Menschen, die zunehmend verängstigt Symptome und Laborbefunde in Suchmaschinen eintippen, gelangen zu der erschreckenden Erkenntnis, an einer furchtbaren Krankheit zu leiden.)

Sich selbst zu erkennen darf weder Geld kosten noch gesellschaftlich abwerten; ist doch Selbsterkenntnis der erste Weg zur Besserung…

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